Das Licht blendete ihn. Es war ein helles Licht, keine Rotlichtlampe, aber es war warm. Wo gab es denn ein solches Licht? Das hell und warm war? Er hatte noch nie so ein Licht gesehen...
Ich hob die Hand, um meine Augen abzuschirmen, und setzte mich auf. Mein Kopf schmerzte, und mein erster Gedanke war, dass jetzt bestimmt keine Heilstation in der Nähe lag, wo sie die Schmerzen stillen könnten. Und dann erst registrierte ich die Erde. Ich saß darauf. Erde wie im Pflanzencenter, aber warm. Und sie roch anders. Sie roch nicht nass und metallisch, sie roch … gut.
Meinen Kopf schien ich mir ziemlich fest gestoßen zu haben, denn ich sah grün. Alles um mich war grün. Dabei war ich in keinem Lernsaal, die Wände waren hier sicher nicht grün.
Und dann wurde mir klar, dass hier keine Wände waren.
Hier waren keine Wände. Hier waren keine Wände! Langsam nahm ich die Hand herunter und blinzelte in die /Sonne/. Denn das musste sie sein – denn ich war unter freiem /Himmel/. Über mir war keine Lichterkuppel, sondern nur ein Licht, und das strahlte hell wie Tausende. Und es war warm. Und da waren auch Pflanzen – richtige, grüne Pflanzen wie auf N/Marys Bildern, nicht solche Violetten wie im Pflanzencenter. Und /Wind/, der sie wiegte. Wiegen, so hieß es doch in diesen Gedichten, nicht? Im Wind wiegen die Blätter. Ja, das taten sie – es war das richtige Wort. Und hinter mir – da war die Wand. Die einzige Wand hier – eigentlich eine Kuppel, nein, ein Tunnel. Eine überdachte Linie. Meine Linie. Jeden Morgen meine Linie, die mich zu den Lernsälen bringt. Sie war kaputt. Und ich war draußen.
In dem Moment ergriff ihn die Panik – er war von der Landkarte gefallen, er war unsicher, hing nicht mehr in den Seilen, war nicht mehr dabei - er hing über dem Abgrund...
Dann wurde ich von einem anderen Gefühl gepackt – einem Gefühl, das ich nicht benennen konnte, aber es fühlte sich so gut an. Ich begriff.
Ich begriff, das sie mich nicht mehr sehen konnten, aber das war gut...
An jeder Ecke hängen Kameras, sie sehen immer, was du tust – sagen sie – und deshalb ist es so leicht, aussortiert zu werden, wenn man sich nicht anpasst – wenn man auffällt. SIE SEHEN DICH IMMER UND ÜBERALL – falsch. Hier nicht! Ich war nicht mehr angreifbar.
Es war ein ganz bestimmter Ton:
Stimmt man uns da auf etwas ein …?!
Der VERTEIDIGUNGS-Minister sprach davon,
wir müssten wieder KRIEGSfähig sein!
Mich traf es wie ein harter Schlag:
Rhetorik [ ... ]
Beschwingtheit überkommt mich
beim Blick in ferne Landschaften.
Ich wappne mich gegen böse Blicke
und verletzende Worte.
Ich versuche mich vor Verhöhnungen
und [ ... ]
Das Leben! Als es ein Träumer war
wusste Es. Etwas fehlt auf dieser Welt.
Und es hat Berge und Wiesen gezaubert.
Die Kunst und die Feste entdeckt. Die
Plätze mit Freiheit gezeigt. Und Länder, [ ... ]
Ich weiß nicht, ob diese Worte irgendjemand liest,
Ob sie irgendjemand hört oder sieht.
Aber sie liegen mir auf dem Herzen
Und deswegen diese Nachricht an die Welt [ ... ]
Bereichere dich mit Not und Tod!
An ihren Gesichtern kannst du erkennen,
daß sie human zu uns sein werden,
wenn sie erst einmal in unseren Häusern sitzen,
unsere Gesetze [ ... ]